Regional- und Familienforschung



Auf dieser Seite wird es unter dem Leitspruch dieser Internetpräsentation Informationen zur Regional- und Familienforschung für Ohrnes, Alt-Moletein und Umgebung geben.

IMG_6828IMG_6794IMG_6885

Grunddorf, Ober-Schwägersdorf, Groß-Poidl


Kirchenbücher


Die Kirchenbücher unserer Region sind auf der Internetseite des Archivs in Troppau verfügbar und können kostenlos eingesehen werden. Diese Seite hat auch eine
deutsche Version. Für fast alle Pfarren gibt es seit 1688 Duplikate im erzbischöflichen Archiv. Die Pfarren der Dörfer des östlichen Schönhengstes waren den Dekanaten Müglitz, Hohenstadt und Trübau unterstellt [WOLNY 1862].

Dekanat Müglitz:

Pfarre Müglitz (Mohelnice) mit Müglitz Stadt (Mohelnice) und Vorstadt (Mohelnice předměsti), Markt Mürau (Mirov), Grund Mürau (Mirovsky Grunt), Neustift Mürau (Nove Sady), Mohrdörfel (Miroveček), Libein (Libivá), Lukawitz (Lukavice; später bei Schmole), Wolledorf (Vlachov; später bei Schmolle), Kremetschau (Křemočov), Rippau (Řepová), Kwittein (Květín) , Schützendorf (Slavonov), Ober- und Niederschwägersdorf (Horni- und Dolníčmy; ab 1786) und Nieder- und Oberwaldsee (Dolní und Horní Valdsee; 1793 von Allerheiligen nach Müglitz umgepfarrt). In den letzten Jahren des 30-jährigen Krieges wurden die unbesetzten Pfarren Moletein, Kaltenlautsch und Allerheiligen von Müglitz aus betreut. Daher findet man Kirchenbucheinträge dieser Pfarrdörfer auch in den Müglitzer Kirchenbüchern. Die Kirchenbücher seit 1614 (Geburten) und 1641 (Eheschließungen und Sterbefälle). Mürau, Burg-Mürau, Grund-Mürau Mürau Neustift und Rippau werden seit beginn des 19. Jahrhunderts unter Mürau geführt.

Pfarre Allerheiligen (Vyšehorky) mit Allerheiligen (Vyšehorky), Groß- und Klein Poidl (Podolí, Podoličko), Dwatzetin (Vacetin), Schweine (Svinov), Aujezd (Ujezd), Passek (Paseky), Lexen (Lišnice), Vierhöfen (Zavadilka) und Teilen von Grund Mürau. Kirchenbücher seit 1682 frühere Aufzeichnungen z.T. in Müglitz

Pfarre Kaltenlautsch (Studená Loučka) mit Kaltenlautsch (Studená Loučka), Bodelsdorf (Bohadlov), Puschein (Bušin) und Dreibuchen (Buková). Die Pfarre war offensichtlich vor dem 17. Jahrhundert selbstständig. Seit Beginn der Moleteiner Kirchenbücher erscheinen die Dörfer aber unter der dortigen Pfarre. 1784 wurde Kaltenlautsch von der Pfarre Moletein abgetrennt. Seitdem eigenständige Kirchenbücher.

Pfarre Moletein später Alt-Moletein (Stary Maletín) mit Alt- und Neu-Moletein (Stary Maletín, Novy Maletín), Chirles (Krchleby), Ohrnes (Javoří), Oberbusele (Horni Bušinov), Wojes (Svojanov) Wojeser Hof (Sviojanovsky Dvur) und Spittelgasthaus (Spitalsky), bis 1784 auch die Pfarre Kaltenlautsch (s.o.) und Unterheinzendorf (Dolní Hynčina), Chrises (Křížanov), Grunddorf (Dlouhá Ves) und Nieder-Busele (Dolní Bušinov). Nieder- und Ober-Busele wurden auch in Schmole verzeichnet. Kirchenbücher seit 1684 (Eheschließungen und Sterbefälle) und 1690 (Geburten) mit einigen z.T. großen Lücken, Duplikate seit 1688. Frühere Aufzeichnungen z.T. in Müglitz.

Dekanat Hohenstadt:

Pfarre Hohenstadt (Zábřeh) mit Hohenstadt (Zábřeh), Grumbach (Krumpach), Rowenz (Rovensko), Klein Heilendorf (Postřelmov), Lupelle (Lupěné), Neumühle (Nemile), Kose (Kosov), Piwoin (Pivonin), Hniefke (Hnevkov), Phillipsthal (Filipov), Rudolfsthal (Rudolfov), Hochstein (Hoštejn; bis 1784). Zwischen 1632 und 1670 wurden hier auch die Pfarren Groß Heilendorf, Jedl, Tattenitz und Zottkittl von Hohenstadt aus betreut.

Pfarre Schmole (Zvole) mit Schmole (Zvole), Groß-Jestreb, Groß-Rasel (Rájec), Klein-Rasel (Ráječek), Lukawitz (Lukavice, vorher bei Müglitz), Wolledorf (Vlachov; vorher bei Müglitz), Kolloredo (Koloredov) und Theodorow (Teodorov) und bis 1851 Pobutsch (Pobučí) mit Klein-Jestreb (Jestebitčko), Lupelle (Lupěné) und zeitweise Nieder-Busele (Dolní Bušinov).

Pfarre Unterheinzendorf (Dolní Hynčina) mit Unterheinzendorf (Dolní Hynčina), Chrises (Křížanov), Grunddorf (Dlouhá Ves), Heinzhof (Hynčinov), Nieder-Busele (Dolní Bušinov) und Hochstein. Seit 1784 von der Pfarre Moletein getrennt und selbständig. Kirchenbücher seit 1784, vorher bei Moletein, bzw. Schmole

Dekanat Mährisch Trübau:

Pfarre Tattenitz (Tatenice) mit Tattenitz (Tatenice), Budigsdorf (Krasikov), Schönwald (Šumvald), Klein Triebendorf mit Legstang (Maly Třebařov), Mariakron (Koruna), Lichtenstein (Lichtenštejn) und bis 1850 die Pfarre Lußdorf (Lubnik).


Stabiles Kataster


Im digitalen Archiv von Troppau findet man auch einen
link zu den Karten des Stabilen Katasters von 1835. Die Navigation ist etwas umständlich, weil man sich in die Karten hineinzoomen muss. Zudem findet man in den Karten nur die Parzellen- und Hauskatasternummern. Um die Katasternummern einem Besitzer zuordnen zu können, braucht man die Parzellenbücher, die bisher noch nicht online sind. Es ist daher empfehlenswert sich die Karten anzuschauen, die vom MZA in Brünn bereitgestellt werden. Die Karten des Stabilen Katasters aus Brünn beinhalten Informationen über die Besitzer direkt in der Karte mit den dazugehörigen Hausnummern, oder es gibt kleine Tabellen am Rande der Blätter. Es gibt eine Suchmaske, die es erlaubt auch den in der Karte vermerkten deutschen Ortsamen zu suchen. Allerdings gibt es dabei die Schwierigkeit, dass die Namen oft nicht in der zuletzt gebräuchlichen Schreibweise erscheinen, sondern so, wie sie eben und er Karte stehen.


Grundbücher


Die Grundbücher der ehemaligen erzbischöflichen Grundherrschaft Mürau liegen im Landesarchiv Troppau,
Zweigstelle Olmütz (Zemsý archiv v Opavĕ, pobočka Olomouc, U Husova sboru 10, 771 11 Olomouc) als Depositum des erzbischöflichen Archivs in Kremsier. Neben den Verschreibungen der Besitzungen gehören zu den Grundbüchern auch die sog. Urkundenbücher, in denen Eheverträge, Testamente u.a. verzeichnet sind. Während die Kirchenbücher in der Regel die Eheschließungen in der Pfarre der Braut verzeichnen, konzentrieren sich die Grundbücher ganz auf den Besitz. So findet man die Eheverträge z.B. immer im Ort des Besitzes.

Die Grundbücher des Archivbereichs Troppau, zu denen auch die Grundbücher der Herrschaften Mürau und Zwittau gehören erreicht man auch direkt über die
Internetseite des Troppauer Archives. Man muss unter den Datenbeständen „Grundbücher“ aktivieren. In der Maske für den spezifischen Filter setzt man einen Haken in das Kästchen „nur mit Bildbeilagen“. Den relevanten Ortsnamen gibt man dann in das Suchfeld am Kopf der Seite ein.

Die Grundbücher der ehemaligen Herrschaften Mürau und Hohenstadt werden neben vielen anderen Grundbüchern auch auf den
Internetseiten der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) bereit gestellt. Eine Liste der verfügbaren Grundbücher der Grundherrschaft Mürau gibt es hier. Eine ebensolche Liste für die Dörfer der Grundherrschaft Ziadlowitz ist hier einzusehen.

Der östliche Schönhengst gehört im Wesentlichen zu vier verschiedenen Herrschaften: Mürau, Hohenstadt, Daubrawitz und Ziadlowitz. Eine Übersicht über die Orte der Herrschaften findet man hier:

Herrschaft Mürau
Herrschaft Hohenstadt
Herrschaft Daubrawitz
Herrschaft Ziadlowitz

Neben den Kirchenbüchern sind die Grundbücher der Herrschaften daher unschätzbare Quellen für die Regional, Familien und Sozialgeschichte. Ich habe mich deswegen entschlossen meine ersten Auswertungen dieser Quellen auf meiner Seite zur Verfügung zu stellen. Die jeweiligen Daten finden Sie in der Rubrik „Forschung“ unter den jeweiligen Orten.
Die Daten wurden in eine FileMaker Pro 11 Datenbank ausgelesen. Dabei wurde für jede Besitzübertragung ein Datensatz angelegt. Jeder Datensatz besteht aus 17 Feldern. Das Programm erlaubt eine sehr variable Darstellung der Daten. Die Extrakte enthalten nur die wesentlichen Informationen und wurden in pdf-Dateien umgewandelt.

Daten zu Ohrnes
Daten zu Rippau
Daten zu Alt-Moletein
Daten zu Unterheinzendorf
Daten zu Kwittein (in Vorbereitung)
Daten zu Chirles (unvollständig)


Lahnenregister - Lánové rejstříky



Lahnen 3
Das Lahnenregister ist das älteste erhaltene mährische Kataster aus dem Jahren. Die Aufnahme fand in den Jahren 1669 - 1679 statt folgte einer bereits 1657 stattgefunden Visitation, die allerdings nur in Fragmenten erhalten ist. Das Lahnenregister wird im Mährischen Landesarchiv unter dem Fundus D 1 archiviert und ist jetzt online einzusehen. Es handelt sich um 358 Bände für die einzelnen mährischen Herrschaften und mährischen Enklaven in Schlesien. Das Lahnenregister betrifft nicht das heutige sogenannte Mährisch-Schlesien, und die Lahnvisitation wurde auch nicht in den königlichen Städten durchgeführt. Man hat das Lahnenregister angelegt, um den grundsteuerpflichtigen Boden zu erfassen. Die Visitation berücksichtigt die die Struktur der damaligen Herrschaften und schließt sie Städte, Märkte und Dörfer ein. Es werden die Haus- und Grundbesitzer erfasst, auch der Besitz der Freibauern, Erbrichter und Müller. Interessant ist die Erfassung der Handwerker und Juden.
Man unterschied:
-
Angesessene: Besitzer, deren Haus oder Grund bereits 1657 erfasst worden war
-
Neugestiftete: Besitzer, die nach 1657 einen Besitz übernommen haben, der 1657 als verlassen erfasst worden war. Oft werden die Modalitäten der Übernahme erwähnt, manchmal auch die Vorbesitzer.
-
neue Ödungen: Besitzungen, die 1657 noch bewohnt und bewirtschaftet wurden, in der Zwischenzeit aber verlassen wurden. Oft wird der Grund angegeben.
-
alte Ödungen: Besitzungen, die bereits 1657 unbewohnt waren

Die Landmenge wird in Metzen und 8tel Metzen angegeben und in 3 Güteklassen eingeteilt, wobei 100 Metzen der ersten Klasse oder 120 Metzen der 2. Klasse oder 150 Metzen der 3. Klasse eine Lahne ergeben.
Ist der Besitzer mit dem der ersten Erfassung im Jahr 1657 nicht identisch, wird neben den derzeitigen Besitzer auf der Vorbesitzer von 1657 angegeben. Hier muss man berücksichtigen, dass es sich dabei nicht immer um eine direkte Nachfolge handeln muss.

Das
Lahnenregister findet man auf der Seite des Mährischen Landesarchivs in Brünn. Die Seite ist in Tschechisch, aber man kann sich relativ leicht zurechtfinden.
Wenn man unter der linken Rubrik „Aplikace“ auf den ersten Link klickt (
Lánové rejstříky - SL), kommt man auf die Hauptseite. Links gibt es wiederum ein Menü aus dem man ŘEJSTŘÍKY auswählt. An der rechten Seite erscheint dann ein Alphabetisches Register unter dem man den gesuchten Ort auswählen kann. Man kann die Daten auch über eine Karte abrufen. Unter der Rubrik Aplikace wählt man dann den link Lánové rejstříky - na mapách. In der Karte sind die Bestände aufgeführt, nicht die einzelnen Orte. Hierzu muss man z.B. wissen in welchem Bestand sich der gesuchte Ort bedfindet, oder man klickt einfach auf „gut Glück“ in die vergrößerte Karte hinein. Wenn man mit der Maus über die Markierungen fährt, wird der Name des Bestandes angezeigt und man kann dann direkt die Quelle anklicken. Für beide Wege braucht man Microsoft Silverlight. Das kann man umgehen wenn man die HTML Version der Inventarliste benutzt (Lánové rejstříky - HTML)
Wenn man den Bestand gefunden hat und ihn öffnet, dann erscheint eine Beschreibung des Bestandes. Unter der Rubrik „DD“ sieht man einen kleinen Stapel Dokumente auf den man klicken muss, um den Bestand anzuzeigen:

Lahnen 2

Man sieht dann das Deckblatt in der Mitte, links die einzelnen Seiten des Bestandes, und rechts eine Beschreibung des Bestandes. Darin befindet sich am unteren Rand ein „Z“. Klickt man darauf bekommt man eine Liste der im Bestand erfassten Orte.
Man kann dann den gesuchten Ort anklicken und kommt direkt zu den entsprechenden Seiten in dem Bestand. Bei manchen Browsern funktioniert das nur, wenn man das Browserfenster mit den Werkzeugen, die unten im Fenster erscheinen maximiert hat (4. Button von links):

Lahnen

František Matějek [Matějek 1994] hat eine Veröffentlichung über das Lahnenregister des Olmützer Kreises herausgegeben.

Volkszählungen


Neben den Matriken und den Grundbüchern sind auch die Volkszählungsprotokolle eine wichtige Quelle der Familienforschung. Die Quellen werden nach und nach auf der Internetsite www.familysearch.org veröffentlicht. Unter den Archivalien für die Tschechische Republik kann man die Volkszählungsprotokolle aus den Beständen der Archive Trautenau (Trutnov), Leitmeritz (Litoměřice), Wittingau (Třeboň), Brünn, (Brno), und Troppau (Opava) finden. Für den östlichen Schönhengst sind sie unter dem Kreis Mährisch Schönberg, Okres Šumperk, abgelegt und breits für viele Orte vollständig. Man die Volkszählungen der Jahre 1857, 1869, 1880, 1890, 1900, 1910 und 1921, nach Orten geordnet einsehen. Diese Quellen sind deswegen interessant, weil sie alle Bewohner eines Hauses erfassen, die Verwandtschaft innerhalb einer Familie angeben, auch den Beruf der jeweiligen Person, das Alter, oder auch das genaue Geburtsdatum. Da alle Personen erfasst wurden, sieht man z.B. ob auf dem Hof oder im Haushalt Knechte und Mägde oder Bedienstete gewohnt haben und wie sie hießen. Oft wird auch der Ort des Heimatrechtes angegeben, so dass man auf die Herkunft der jeweiligen Personen schließen kann. Es werden die Hausbesitzer ebenso aufgeführt, wie die Mieter. Die Zählungen enthalten außerdem auch eine Viehzählung, die weiteren Aufschluss über die wirtschaftlichen Verhältnisse gibt. Es lohnt sich einen intensiveren Blick in diese Quellen zu werfen.

Als weiteres Projekt ist geplant die
Schulregister zu veröffentlichen. Diese enthalten den Namen des Kindes, den Geburtsort und Geburtstag, Name, Stand und Wohnort der Eltern, etc. Leider sind die Archivalien für den östlichen Schönhengst noch nicht verfügbar.

Bei Fragen benutzen Sie bitte das Kontaktformular.

IMG_5250
Blick von Alt-Moletein ins Wojestal



© für alle Fotos: Jürgen Sturma, Minden