Willkommen in Kwittein


Kwittein - Květín - Quitein (1273) - Quittein (1718)



Kwittein liegt am Rande der Marchebene, wo sich bereits die ersten Hügel des Mürauer Berglandes erheben. Tschechisch heißt der Ort Kvĕtín. Es ist ein Runddorf, daher kann angenommen werden, dass es sich um eine alte slavische Siedlung handelt, die zur Zeit der deutschen Kolonisation des Mürauer Berglandes von den deutschen Siedlern übersiedelt wurde.
Kwittein, oder Quittein, wie die alte Schreibweise ist, wurde im Jahr 1273 zum ersten Mal genannt, als es um die Besitztümer der Müglitzer Vogtei geht [Kuller 1975].
In Kwittein gab es ein Erbgericht und einen Freihof. Das Dorf gehörte, wie Rippau zur Pfarre Müglitz. Die dortigen Kirchenbücher beginnen 1614 (Taufen), bzw. 1641 (Eheschließungen und Beerdigungen). Das älteste Kwitteiner Grundbuch wurde 1673 angelegt. Es enthält 24 Besitzungen. Die Kwitteiner Höfe werden allerdings auch in den alten Urbarien Herrschaft Mürau aus dem 16. Jahrhundert genannt.

Eine Sage berichtet von der Entstehung des
Kwitteiner Freibauernhofes:

Einst gab es in Moletein ein Gut, das man den Tempelhof nannte. Der sogenannte „Hof“ mit dem großen davor liegenden Teich gilt als Überrest eines Meierhofes, der dem Tempelorden gehört hatte. Das Kloster der Tempelritter soll im Tempelwalde nahe dem Beerhof gestanden haben, wo auch noch Überreste der Grundmauern zu sehen sind. Nach der Austilgung des Tempelordens gingen die Ländereien in den Besitz adeliger Fräulein über, die man allgemein die Tempelfräulein nannte.
Durch die nahen alten Goldgruben waren die Tempelfräulein unermesslich reich geworden, so dass die benachbarten Adeligen beschlossen, die Fräulein zu berauben und gefangen zu setzen. Sie wurden aber rechtzeitig gewarnt, und so beschlossen sie, in die feste Stadt Olmütz zu fliehen. Schnell wurden die Wagen bepackt und so schnell wie möglich nur die Pferde bei den schlechten Wegen davonkommen konnten, ging es vorwärts. In Rippau und in Kwittein brach je ein Rad ihres Wagens, und schon glaubten sie, dass ihre Flucht vereitelt sei, doch jedes Mal brachte ihnen ein Bauer ein Rad, so dass sie ihre Flucht fortsetzen und die Landeshauptstadt erreichen konnten. Um von solch böser Nachbarschaft nicht weiter beängstigt zu werden, schenkten die Tempelfräulein ihren Hof in Moletein dem Bischof zu Olmütz. Die beiden Bauern, durch deren Hilfe sie ihren Verfolgern entkommen konnten, belohnten sie damit, dass sie sie von Leibeigenschaft und Robot befreiten und zu Freibauern machten.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte Kwittein etwa 50 Hausnummern.

Wie in den benachbarten deutschen Dörfern, wurde auch in Kwittein die gesamte deutsche Bevölkerung 1946 vertrieben.

Hier geht es zur
Seite über Kwittein beim Schönhengster Heimatbund mit einer kurzen Darstellung, Literaturhinweisen und einem Bildarchiv.

Hinweise zur den Quellen gibt es
hier.

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Fotos von links: Kapelle vom Hof Nr. 22 aus gesehen; Bildsäule zwischen Kwittein und Schützendorf, Detail der Bildsäule


© für alle Fotos: Jürgen Sturma, Minden