Haus Himmelreich
Das Haus Himmelreich war eine Wasserburg in Friedewalde, von der heute nur noch unbedeutende Ruinen zeugen. Sie spielte in der Vergangenheit eine große repräsentative Rolle. Die gleichberechtigte Alteburg, ebenfalls eine Wasserburg, die nur einen Steinwurf entfernt lag, wurde von der Geschichte des Hauses Himmelreich und dessen Besitzern gänzlich in den Schatten gedrängt.
Kaminwange vom Haus Himmelreich - Spolie in Friedewalde
Das Schloss wurde 1551 - 1555 von Georg von Holle erbaut. Auf dem etwa 0,75 ha großen Schlossgelände befanden sich innerhalb eines tiefen Wassergrabens zahlreiche Gebäude. Die Anlage war von einer hohen Mauer mit Brüstung versehen und zwei der repräsentativen großen Gebäude hatten einen Turm. Zu Zeiten des Georg von Holle war die Burg stark befestigt und bewaffnet.
Da das Gut Himmelreich aus dem bischöflichen Anteil der so genannten Burg in Friedewalde hervorgegangen war, gehörte die Hälfte der Besitzungen der Burg zum Haus Himmelreich. Der Besitz wurde durch zahlreiche Lehen in und um Friedewalde abgerundet. Im 18. Jahrhundert ist die Rede von etwa 600 - 700 Morgen Land, dazu der Zehnte von etwa 1000 Morgen Ackerland, Holz-, Jagd- und Fischerei und Hudegerechtigkeiten, Hand und Spanndienste und vielen mehr.
1729 verkaufte die letzte adelige Besitzerfamilie von Kannenberg Schloss und Gut an den preußischen Staat, der das Gut in Erbpacht vergab. Im 18. Jahrhundert begann der Niedergang von Schloss und Gut bis es zu Beginn des 20. Jahrhunderts vollkommen aufgelöst und bis auf wenig Reste gänzlich abgetragen war.
Wappen der Familie von Holle - Spolie an der Kirche in Friedewalde
Über das Haus Himmelreich und seine Besitzer wurden zahlreiche Abhandlungen geschrieben. Zuletzt erschien die Veröffentlichung „Hier ist es sehr plaisant, Das Haus Himmelreich im 18. Jahrhundert“ [Sturma, 2006].